Worum geht es?

Wenn ich die Geschichte Freunden erzähle, dann gibt es stets die gleiche Antwort: "Das ist eine tolle Sache!" Die Fortsetzung der Antwort aber lautet: "... aber das wäre nichts für mich!" Die Begründung: "Das wäre mir zu anstrengend!" Die Rede ist von einer anderen Art des miteinander Wohnens.

Es ist doch seltsam:  Einerseits ist der Mensch ein soziales Wesen. Ohne den anderen können wir nicht, zumindest die meisten von uns. Aber wenn wir uns Dinge mit anderen teilen sollen, dann wird es schwierig, auch beim Wohnraum. Oder vielleicht hier sogar noch viel schwieriger. Warum sonst errichten so viele Menschen ihr kleines Häuschen, darum hohe Zäune oder Hecken und schirmen sich möglichst hermetisch nach außen ab?

Aber irgendwann wird auch das kleinste Haus zu groß, spätestens, wenn die Kinder ausziehen. Dann werden die Kinderzimmer zum Arbeits- oder Gästezimmer umfunktioniert - weil die Kinder ja schließlich irgendwo schlafen müssen, wenn sie denn zu Besuch kommen. Wenn sie denn kommen...

Vor Jahren hatte ich schon überlegt, spätestens zu diesem Zeitpunkt Freunde zu fragen, ob wir nicht zusammenlegen und gemeinsam wohnen wollen. Als es so weit wahr, bekam ich von allen zur Antwort: "Schöne Idee, aber jetzt doch noch nicht." Irgendwie fühlten sich alle noch viel zu jung. Fast alle.

Und dann erfuhr ich von dem Projekt des generationenübergreifenden Wohnens. Alles noch sehr vage, nur eine Idee, aber eine sehr schöne. Das war 2012. Sechs Jahre später sind wir eingezogen. Es ist das geworden, wovon ich geträumt habe. Oder eigentlich: Es ist besser geworden. Eine kleine Utopie, die zur Realität wurde.