Warum generationenübergreifend?

Meine eigentliche Idee war, mit gleichaltrigen Freunden, die in einer ähnlichen Situation wie ich steckten, einen Neustart zu versuchen. Was aber dazu geführt hätte, dass man gemeinsam alt wird und irgendwann in einer "Alten-WG" lebt. Was natürlich auch ganz nett sein kann, wenn man genau das möchte.

Als ich aber zum ersten Mal von der Idee des generationenübrgreifenden Wohnens hörte, war ich sofort überzeugt. Ich hatte sofort das Bild einer modernen Großfamilie vor Augen. Eine Gemeinschaft, in der Kinder jeden Alters wohnen ebenso wie alleinstehende alte Menschen also auch Paare ohne Kinder, Alleinerziehende, Studenten... und in der jeder nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten seinen Beitrag zur Gemeinschaft bringt.

Vor allem aber: Wie lebendig und  vielfältig könnte eine solche Wohngemeinschaft doch sein? Klar, die Bedürfnisse all dieser Menschen würden ebenso vielfältig sein und sich an vielen Stellen vermutlich widersprechen. Aber vermutlich ebenso oft auch ergänzen. Angefangen von Dingen, die man beim Einkauf mitbringt über das gegenseitige Ausleihen von Geräten, die nicht mehr jeder anschaffen muss, das Organisieren von Gemeinschaftsaktivitäten bis hin zum Aufpassen auf die Kinder oder Hunde, wenn man mal nicht rechtzeitig nach Hause kommt. Klingt banal, aber wo funktioniert so etwas in einer "normalen" Nachbarschaft?

So viel kann ich schon verraten: Wenn die jüngsten von uns draußen im Matsch spielen und bis zu den Knien in die Pfützen springen, dann habe ich alter Mann Spaß und freue mich, dass ich sie nicht anschließend "entschlammen" muss. Ebenso habe ich meinen Spaß, wenn sie an meiner Tür stehen und fragen, ob ich Mehl übrig habe, weil ihre Mutter das beim Einkaufen vergessen hat.

Und ich empfinde es noch als alles andere als normal, dass ich über das Grundstück laufe, auf 23 Wohnungen schaue und genau sagen kann, wie jeder der 53 Bewohner mit Vornamen heißt, sein ungefähres Alter kenne und sicher bin, dass ich an jede der 23 Türen klopfen kann, wenn ich Hilfe benötige.