Spaziergang in Alt-Müngersdorf


Der Verein STADTRAUM 5und4 lädt in unregelmäßigen Abständen zu Spaziergängen durch neue Baugebiete in Köln ein. Am vergangenen Sonntag war ich dabei - ein sehr interessanter Gang durch Müngersdorf. Der Schwerpunkt lag auf dem ehemalige Industriegelände zwischen Eupener und Herbesthaler Straße in Braunsfeld, das Anfang der 2000er Jahre deindustrialisiert wurde. Entstanden ist hier ein völlig neues, gehobenes Wohnquartier mit insgesamt 450 Wohneinheiten: Das Quartier "Park Linné" auf dem ehemaligen Sidol-Gelände.

Wer sich für Wohnen nach Gemeinwohl-Prinzipien begeistern kann, wird hier eher abgeschreckt. Winzige private Gärten, zum Teil hohe, abweisende Mauern und eiserne Tore, die den Zugang zu den Arealen versperren. Man wird an die "Gated Communities" erinnert - das ziemliche Gegenteil von nachbarschaftlichem Wohnen. 

Foto: Petershof

Der Spaziergang endete im "alten“ Müngersdorf in der Nähe der Kirche St. Vitalis, und zwar im Petershof, den Gewinner:innen der ersten auf Gemeinwohl ausgerichteten Konzept-Vergabe in Köln. Das, was die Menschen dort auf die Beine stellen und noch vorhaben, hat mich schwer beeindruckt. Die alte Hofanlage, die unter Denkmalschutz steht und in der Tat ein besonderes Flair hat, wird jetzt schon genutzt, um den Menschen im Ort einen Raum für Gemeinschaft zu bieten - mit Festen, Konzerten und Lesungen. Der Weg zum eigentlichen Ziel, Wohnen und Leben in nachbarschaftlichem Miteinander, ist noch weit, aber der Optimismus und die Begeisterung waren ansteckend. Danke für den schönen Nachmittag.