Platz für Kinder

Wer ein Mehrfamilienhaus errichtet, sollte damit rechnen, dass er einen Kinderspielplatz einplanen muss. Das hängt wohl von den jeweiligen Landesgesetzen ab bzw. von den Vorschriften in einer Kommune. Bei uns war es auf jeden Fall so, und es hieß auch, dass wir eine bestimmte Anzahl an Spielgeräten aufstellen müssen. 

Wir staunen immer wieder, wenn wir in der Umgebung auf dem Gelände von Mehrfamilienhäusern eines dieser kleinen Schaukelgeräte stehen sehen - Ihr wisst, was ich meine. Diese schlichten Sitze auf Federn, mit denen man maximal hin und her wippen kann. Keine Ahnung, ob das der Erfüllung dieser oben genannten Vorgaben dient.

Bei uns wurde die Frage in der Bauphase heiß diskutiert. Wir wollten unseren Kleinsten natürlich einen Sandkasten bieten, und den möglichst nicht im Miniaturformat, sondern so groß, dass man darin wirklich buddeln kann. Sodann hatte jemand die Möglichkeit, an eine Schaukel zu kommen, da waren auch die Großen begeistert, von denen so manch einer immer noch gerne schaukelt. 

Beides haben wir heute, dazu noch, auch ein Spielzeug vor allem für Erwachsene, eine Art Wasserlauf, bei dem Wasser aus unserem Brunnen einen ausgehöhlten Baumstamm hinunterläuft, wenn man den Druckknopf am oberen Ende betätigt. 

Allerdings verblassen all die "Geräte" vor dem Hintergrund des einzig wahren Angebots: Es gibt einen Hügel, der in der Bauphase entstand und von dem wir sofort wussten, dass er bleiben sollte. Dieser Hügel verändert seine Form regelmäßig. Unsere Kinder graben Löcher hinein, beharken ihn mit ihren Gartengeräten, stürmen hinauf, rollen sich herunter, verstecken sich hinter ihm oder sitzen einfach nur auf dem Gipfel und schauen in die Landschaft. Wenn uns heute jemand nach dem besten Spielgerät für einen Spielplatz fragt, so lautet die Antwort: Ein Hügel aus Erde.